Montag, 28. Juli 2025, 17:54 – Bitchat ist da
Die dezentrale Kommunikationssoftware Bitchat (Link) von Jack Dorsey (dereinst Twitter-Erfinder) ist da. Sie funktioniert ohne Internet. Über Bluetooth Mesh Netzwerke und unter den Menschen.
Die Punkte, die für Bitchat sprechen, um es immerhin interessant zu machen.
- Dezentralität & Unabhängigkeit – ohne Internet. Rein über Bluetooth Mesh Networking. Von Handy zu Handy. Wie “von Disco zu Disco”.
- Datenschutz & Sicherheit – Anonyme Nutzung möglich. Verschlüsselt. Keine Server.
- Effiziente Mesh-Technologie – Andere Geräte fungieren quasi immer auch als Mini-Router und Antenne, somit ist das Signal deutlich höher als bei einer normalen Bluetooth Verbindung zum Lautsprecher.
- Einfache Nutzererfahrung – Installieren, starten, Namen wählen oder anonym bleiben: fertig.
- Einsatzszenarien & Vision – Notsituationen! Oder Events. Ähnlich wie Twitter früher. Mit nem Hashtag auf der aktuellen Demo. Dort wären jetzt mit Bitchat auch alle vernetzt. Direkt vor Ort.
Bitchat kombiniert Privatsphäre, Dezentralität und Robustheit in einem ungewöhnlichen Chat-Konzept. Es ist kein WhatsApp-Ersatz, sondern ein Werkzeug für krisensichere Kommunikation – besonders relevant in Zeiten von Überwachung und Infrastrukturschwächen. Mit Dorseys Reputation und Open-Source-Ansatz könnte es langfristig neue Standards setzen.
Die Nachteile der App in dieser Form
- Nutzerdichte erforderlich – Ich bin hier allein und deshalb kann ich die App nicht nutzen.
- Langsame Nachrichtenübermittlung – Nachrichten “hüpfen” manuell von Gerät zu Gerät → hohe Latenz (Minuten bis Stunden Verzögerung)
- Begrenzte Reichweite pro Hop – Es sind einfach technische Grenzen gesetzt
- Hoher Akku-Verbrauch – Bluetooth muss immer laufen und volle Bude senden und empfangen.
- Keine Multimedia-Unterstützung – zumindest derzeit nur Text.
- Inkompatibilität mit älterer Hardware – Bluetooth 5.0 and above only
- Keine Offline-Speicherung – Nachrichten “verfallen” bei Neustart der App.
- Es gibt sicher noch weitere Aspekte
Gut geeignet für | Schlecht geeignet für |
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Notsituationen (Blackout) | Tägliche Chats |
Events mit >100 Personen | Einzelne Nutzer in ländl. Geb. |
Zensur-umgehende Kommunikation | Medienversand |
Dezentralisierungs-Enthusiasten | Nutzer ohne Tech-Kenntnisse |
Ein interessanter Beitrag zu Sicherheitsaspekten der App.
(via)