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Happy Linux Day, to those who celebrate. Linux v0.01 was uploaded on 17-Sep 1991.

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Wie schwer ist dein Herz Bruder?

Und an einem Tag starb die Sonne und die Freude und das Leben und die Uhren hielten den Atem an während die Welt lernte namenlos zu sein

#lyrik #pictures #sunrise

Bild 1 Sonnenaufgang über der Stadt, die Sonne erscheint gerade über den Kanten der Stadthäuser

Radio an

WE CALL IT MASTER AND SERVANT

Radio aus

#musique

Ich hab' schon wieder eine neue Lieblingsdoku. “Nachttanke”, eine Tankstelle und ihre Gäste – 1998 in Ludwigshafen. Ein unglaublich tolles Zeitdokument. Ich liebe das.

Hier geht es zum Video.

Sturmwalzer

Bild 1 Der Himmel voll von tosenden Wolken, Bäume wehen und Häuser im Sturm; oben heraus fotografiert

#pictures

Wir haben nichts zu verlieren, außer uns'rer Angst

Bild 1 Sonnenaufgang über der Stadt, die Sonne blinzelt gerade über den Horizont, das Bild ist zwei geteilt. Unten ist es schwarz, oben wird es Tag

#pictures

Ich möchte mir etwas merken, und deshalb schreibe ich es auf. Es geht um Walter E. Richartz. Richartz war Chemiker und ab 1961 Laborleiter in der Pharmaabteilung der Frankfurter Degussa AG (Chemiewerk Homburg). Sein Schwerpunkt lag auf der Arzneimittelsynthese, insbesondere trisubstituierter Pyridine. Ihm gelang die Synthese von Flupirtin, einem Schmerzmittel. Richartz hielt mehrere Patente – doch eigentlich geht es mir gar nicht darum.

In seiner Freizeit war Richartz Autor und Mitglied des deutschen P.E.N.-Zentrums. 1961 veröffentlichte er, unter dem Namen Walter Erich Freiherr Karg von Bebenburg (was, wie ich vermute, sein voller Name ist), gemeinsam mit Gernot W. Elmenhorst die Rowohlt-Jazz-Diskothek. Darin schreiben die beiden über den frühen Drogentod des vielversprechenden Jazz-Pianisten Richard Twardzik:

“Als sollten durch ein merkwürdiges Komplott dem Westcoast-Jazz die fruchtbarsten Kräfte entzogen werden, wurde auch der Pianist Dick Twardzik durch den Tod dahingerafft, bevor seine vielversprechenden Anlagen gereift waren. Einige vergriffene Aufnahmen aus seiner Bostoner Umgebung und eine Seite von World Pac1212 (a, 30cm) zeigen ihn als einen der ungewöhnlichsten Musiker, die der Jazz je hatte. Er fühlte sich weder durch eine kontinuierliche Melodielinie noch durch konventionellen Rhythmus gebunden, er drehte und wendete das harmonische Material ständig auf unerwartete Weise, verbarg es zuweilen unter unheimlich scheppernden Klangmassen und entlarvte es dann wieder als simple Struktur. Auch er wäre berufen gewesen, den Westcoast-Jazz aus seiner parfümierten Enge in eine fruchtbare musikalische Zukunft zu führen.”

Diese Art der Ehrerbietung gefällt mir.

Darauf gestoßen bin ich, wie so oft, durch die Musik: Ich hörte mir Dear Old Stockholm von Stan Getz an, und zwar eine Live-Aufnahme von 1983 in Schweden, zusammen mit dem großartigen Trompeter (bzw. Flügelhornist – du Banause) Chet Baker, der zeitlebens mit Süchten kämpfte und litt. In dieser Version behandelt Getz Baker jedoch abfällig, arrogant und von oben herab – er geht einfach weg. Es ist traurig mitanzusehen. Der Legende nach haben die beiden danach nie wieder zusammen gespielt. Baker starb 1988, Getz Anfang der 1990er.

Dabei kämpfte auch Getz zeitlebens mit seiner Alkoholsucht, der er schließlich erlag – auch er war keineswegs frei von Dämonen. Und so schließt sich der Kreis dieser kleinen Notiz zur Rowohlt-Jazz-Diskothek. Denn als ich mehr über den bereits erwähnten Walter E. Richartz herausfinden wollte, stieß ich auf etwas Überraschendes: Seine Mutter war keine Geringere als Mathilde Ludendorff, eine Vertreterin der völkischen Bewegung. Sie begründete die „Deutsche Gotterkenntnis“ und veröffentlichte verschwörungstheoretische Schriften, in denen sie ein angebliches Wirken „überstaatlicher Mächte“ – damit meinte sie das Judentum, die Jesuiten und die Freimaurer – behauptete. Unfassbar, wie man in nur drei Schritten vom Jazz über den Tod zu Ludendorff gelangt – und doch ist es möglich.

Ihre Biografie ist, nebenbei bemerkt, wahrlich unglaublich. Ausgehend von Kant und Schopenhauer sowie der Darwin’schen Evolutionstheorie entwickelte sie eine rassistisch-antisemitische, völkisch geprägte Weltanschauung. Schon ihre Doktorarbeit von 1913, „Der asthenische Infantilismus des Weibes...“, stellte geschlechtsspezifische Unterschiede als erziehungs- und gesellschaftsbedingt dar. In späteren Werken wie „Das Weib und seine Bestimmung“ (1917), „Erotische Wiedergeburt“ (1919) und „Des Weibes Kulturtat“ (1920) radikalisierte sie ihre Ansichten.

Der Spiegel bezeichnete sie einmal als „Urgroßmutter des deutschen Antisemitismus“.

#jazz

Dunkelheit verschlingt

Bild 1 Dunkle Nacht und ein Fenster, draußen sieht man Wolken

#pictures

🦅🦆🪶🪽🪿🐦‍⬛🕊️

Sonnenaufgang über der Stadt, eine Vogelschar Krähen fliegt zur Sonne hin

Bild 1

#pictures #herbst