Dienstag, 10. Juni 2025, 11:01 – Firefox schmeißt KI raus
Ich habe erst kürzlich den Status Quo von Firefox beschrieben (aber auch die generelle Browser-Vielfalt kritisch beleuchtet) und kein günstiges Fazi gezogen, einfach weil die Finanzierung wegzubrechen droht. Und dann kommt Mozilla plötzlich mit einem Move um die Ecke, der in meinen Augen einzigartig ist. Mozilla setzt mit der Entscheidung, die eigene KI aus Firefox zu entfernen, mMn ein starkes Zeichen für den Datenschutz und verhindert, dass sensible Nutzerdaten unbemerkt verarbeitet oder ausgewertet werden. Das ist z.B. auch mein Argument gegen die Nutzung von Googlemail, wie das hier auch der Kollege beschreibt. Dadurch erhalten Nutzer volle Kontrolle und Transparenz darüber, welche Funktionen im Browser aktiv sind, ohne sich durch eine KI-Black‑Box kämpfen zu müssen. Insbesondere auf älteren oder ressourcenschwächeren Geräten profitiert man ohne KI-Zusatzfunktionen von einem stabileren und flüssigeren Surferlebnis. Firefox schärft damit sein Profil als privatsphärefreundliche Alternative zu Browsern (obwohl es ja auch hier eine große Diskussion gab, als Firefox plötzlich das Versprechen entfernte Daten nicht zu verkaufen) mit intensiver KI-Integration. Auch Unternehmen oder Organisationen, die hohen Wert auf Datenschutz legen, sehen in Firefox wieder eine verlässliche Lösung – ganz ohne mögliche regulatorische Komplikationen durch integrierte KI. Diese klare Positionierung stärkt Mozillas Markenimage bei all jenen, denen ein „always-on“-KI-Erlebnis zu viel ist. Insgesamt wirkt Firefox so wieder schlanker, vertrauenswürdiger und effizienter – und tritt damit als ernstzunehmende Konkurrenz im Browsermarkt auf. Wo man sich an dieser Stelle allerdings Popcorn holen dürfte ist bei den Kommentaren, sei es unter großen Tech-Blogs wo die Nutzer feststellen, dass sie die Inhalte jetzt wieder lesen müssen oder bei z.B. mthie und Piehnat, die sich in meinen Augen zurecht über diesen Umstand aufregen – und das auch pointiert auf den Punk bringen:
Ich hätte da eine anzubieten: LEST EINFACH DEN VERDAMMTEN ARTIKEL, IHR FAULEN SCHWEINE!
Manchmal sind die Dinge wirklich verrückt und ich freue mich für Firefox, dass sie diesen Weg einschlagen. Für uns freue ich mich, wenn wir auf diesem Wege eine dringend benötigte, möglichst heterogene Browserlandschaft beibehalten könnten.